Friseurkunden wollen Sicherheit! Und diese glaubhaft zu vermitteln, ist die Herausforderung der Stunde. Denn gelingt das nicht, wird die Luft für viele dünn und Terminabsagen drohen. Friseurunternehmer und FMFM-Artist Andreas Nuissl über die ultimative Challenge in 2020 und wie wir alle noch die Kurve kriegen können.
Nun ist es soweit. Es ist eingetreten, wovor wir uns seit dem ersten Lockdown gefürchtet haben: Die vielfach befürchtete zweite Welle hat uns erreicht, und die Regierung stellt erneut die Weichen. Die Infektionszahlen steigen im ganzen Land unaufhörlich, sodass sogar ein eigenes Ampelsystem eingeführt worden ist. Bei uns in Bayern langt Grün-Gelb-Rot nicht; es muss auch noch Dunkelrot geben! Das trägt natürlich zur allgemeinen Panik, die zusätzlich täglich durch die Medien angefacht wird, bei.
Seitdem auch unser Landkreis dunkelrot markiert ist, rufen auch uns Kunden ängstlich an und fragen, ob sie sich noch in einen Friseursalon trauen können. Ich antworte darauf, dass unsere persönliche Ampel im Salon seit Monaten auf Grün steht, da wir unser Sicherheitssystem schon beim ersten Lockdown perfekt angepasst haben. Lückenlos halten wir alle Sicherheitsstandards ein – daran hat sich nichts verändert. Bis heute wurde keine Ansteckung beim Friseur nachgewiesen. Darum sind wir Friseure glücklicherweise auch von dem erneuten Lockdown ausgenommen.
Wir sind heute klüger als noch im März!
Selbst Herr Spahn sagte: „Mit den jetzigen Erkenntnissen, hätten Friseure damals nicht geschlossen werden müssen.“ Recht hat er. Im März 2020 jedoch war alles neu und keiner wusste, wie man mit dem neuen Virus umgehen musste. Die Regelungen, die damals getroffen wurden, waren zu diesem Zeitpunkt absolut in Ordnung. Die Angst ging um, und unsere Kunden sagten reihenweise Termine ab. Aber jetzt ist es anders: Alle Friseure, die die Anforderungen und Anordnungen richtig umgesetzt haben, sind jetzt die Gewinner! Unsere Kunden vertrauen uns. Und das aus gutem Grund. Liebe Kollegen: Es liegt an uns, dieses Vertrauen weiterhin aufrechtzuerhalten. Dazu gehört, dass wir für unsere Gäste sichtbar unsere Hygienekonzepte leben, umsetzen und konsequent durchziehen. Nur dann kommen sie mit einem guten Gefühl zu uns!
Es gibt nur ein WIR ALLE!
Großes Mitleid habe ich mit all den Unternehmern anderer Branchen, die – genauso wie wir – die Bestimmungen umgesetzt haben und viel Geld in die Sorgfalt und Aufrechterhaltung ihrer Betriebe gesteckt haben. Und die jetzt trotzdem wieder behördlich schließen müssen. Verursacht durch einige Wenige, die stupide die Auflagen ignoriert haben, sind nun wieder unzählige Unternehmen und Existenzen gefährdet. Eventuell werden viele Lieblingsgeschäfte, Restaurants und Kultureinrichtungen nach Corona nicht mehr aufmachen können. Wo sollen wir dann noch gut essen gehen oder unseren Absacker trinken? Diesen neuen Lockdown werden viele nicht überstehen.
Daher meine Bitte: Unterstützt weiterhin Eure bevorzugten Geschäfte in Eurer Nähe. Und bitte: Feiert keine privaten, illegalen Partys, die zur Virenschleuder werden, nur weil Eure Stammkneipen und Locations jetzt nicht mehr offen haben. Bleibt gesund und vernünftig – und haltet Euch an die Auflagen! Je intensiver wir alle solidarisch an einem Strang ziehen, desto schneller kommen wir wieder zu einer „Normalität“. Wir (Friseur-)Unternehmer tun doch alle unser Möglichstes, um alle Auflagen zu erfüllen, damit der Betrieb weiterlaufen kann. Jetzt kommt es auf jeden einzelnen von uns an, diese Challenge im beruflichen und privaten Leben zu meistern. Unser aller Vernunft ist unser Erfolg!
Herzlichst, Euer Andreas Nuissl
https://www.fmfm.de/unsere-ampel-steht-auf-gruen-so-trotzt-andreas-nuissl-der-krise-4057